Rheinische Mundart

Willkommen beim Platt­deutsch - Wörter­buch zum Mit­machen!

Hier kann sich jeder Jlabbacher (gerne auch 'Anrainer' mit entsprechendem 'Fachwissen') beteiligen!

Nachfolgend die ersten Einträge:

A. Sprüche & Redewendungen

Besser en Pläät als jar keen Hoor.
Besser eine Glatze als gar keine Haare.


Suup mar Männeke, vrä´et maar Männeke, morje ös de Kermeß uut.
Trink (sauf') ruhig (kleiner) Mann, iss (friss) ruhig (kleiner) Mann, morgen ist die Kirmes / das Fest vorbei.


Leck misch inne Täsch
Ein Ausruf des Unglaubens


Sach, hür ens ...
So beginnt häufig ein Gespräch


Dat jibet doch nit!
Kommt bei guten und bösen Überraschungen zum Einsatz


Dat is ene fiese Möpp.
... ein übler Kerl

                          

B. Wörter

A

Aapedriet
Handwaschpaste


abkacken
versagen


ahl Kladderedatsch
alte geschwätzige Frau

B

Bokseboom
Hosenboden


Buure Remmel
derber Bauernjunge

D

Dörpel
Treppenabsatz vor der Haustür


Döspaddel
Tollpatsch, Blödmann


Dreetömp
3-Rad-Lieferwagen


drüje Prumm
Spaßbremse (weiblich)


Dussel
Glück ( Da hasde aber Dussel gehabt ...)

E

Eepelskees
Kartoffelkiste

F

Föttchesföhler
Sinneslüsternder Mensch, der die leidige Gewohnheit hat, andere, besonders weibliche Personen zu betasten und zu befühlen .


Fromisch
Mädchen oder Frau

G

Grüne Minna
Polizeiauto

I

iggelich
ungeduldig, hastig

J

Jötschklomp
Eimer mit einem langen Stiel, zum Leeren des Plumpsklo

K

Kall
Gosse oder Regenrinne


Kloosmännke
kleiner Weckmann


Knibbelepapp
Milch- und Mehl-Klümpchensuppe


Kruutpaasch
Zuckerrübenpresse

L

Ledderkestaat
Riemchen- oder Leiterchentorte

N

Nobbere jonn
zu den Nachbarn gehen

P

Pläätekopp
Glatzkopf, Haarbenachteiligter

S

Schöttelplack
Putz- oder Spültuch


Stenkstievel
Stinkstiefel (Schimpfwort)

U

Ülökere
vor sich hin dösen oder schauen

V

Visematente
Schwierigkeiten und Umstände machen

W

Wenkvuurel
Windvogel

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Herkunft / Historie

Visematente
Der Ausdruck stammt aus der Zeit des Kaisers Napoleon. Als die fran­zö­si­schen Truppen in Köln ein­mar­schier­ten, standen u.a. auch junge, attraktive Kölne­rin­nen am Stra­ßen­rand. Die fran­zö­si­schen Sol­da­ten wollten die Damen zu einem Ren­dez­vous einladen und sagten 'Visitez ma tente!' Das heißt übersetzt: 'Be­su­chen Sie mein Zelt!' - die Be­hau­sung der Soldaten. Die Eltern der jungen Damen waren natürlich gar nicht angetan von den Ein­la­dungen der Soldaten. Sie sagten dann zu ihren Töchtern: 'Macht das bitte nicht, dieses Visitez ma tente!' Und da ihr Französisch nicht so besonders gut war, spra­chen sie den Satz aus wie Vi­sematenten. Und so ist der Be­griff entstanden, der dann im Laufe der Zeit eingedeutscht wurde.