Alt Kaster, ein Teil von Bergheim, war lange Zeit Grenzstation zwischen dem Erzbistum Köln und der Grafen von Jülich. Der Ort wurde 1148 das erste Mal urkundlich erwähnt. In der wechselvollen Geschichte ist der Ort mehrfach zerstört und wieder aufgebaut worden. Die größte Gefahr drohte ihm aber erst in den 50ern des letzten Jahrhunderts, als man die Braunkohle unter dem Ort abbauen wollte. Nach massiven Protesten und Petitionen zum Erhalt des Ortes wurde die Abbaugrenze quasi an die Stadtgrenze verlegt. Nach der Renaturierung hat die Umgebung erheblich gewonnen und bietet mit Wald, Erft und See viele Erholungsmöglichkeiten.
Wegen des großen Interesses waren wir mit zwei Gruppen im Abstand von drei Wochen vor Ort und haben uns von Herrn Obergünner jeweils 90 Minuten durch den Ort führen lassen, obwohl man ihn in fünf Minuten in jeder Richtung komplett durchschreiten konnte. Dabei bekamen wir einen guten Eindruck von den alten Häusern. Ein Highlight war die Besichtigung der Kirche, die zuletzt im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde. Ob Stadttore, Schule, Rathaus, ehemalige Vierkanthöfe oder Wohnhäuser, man erkennt an jeder Ecke, mit wie viel Liebe sich die Einwohner um Alt Kaster kümmern.
Klaus Konejung