Montag, 30.6.2025, am Bahnhof Wickrath um 10.28h. Zehn Mitglieder der Städtetourer beginnen ihre Reise nach Oberhausen zum Untergang Pompejis. Der Zug – wie alle Züge unserer Fahrt – war gottseidank voll klimatisiert, so dass zumindest die Deutsche Bahn uns vor der Superhitze des Tages schützte. Einmal umsteigen, eine kurze Busfahrt, und wir waren am Ort der Katastrophe.

Zunächst schien es eine konkrete Katastrophe für uns zu sein. Die Ausstellung war eigentlich geschlossen! In den letzten Wochen hatten die Verantwortlichen den Montag als Ausstellungstag fallen gelassen, was bei unseren Vorbereitungen nicht bekannt war. Aber dies erwies sich schließlich als Vorteil. Weil der „Laden“ für zwei Schulklassen geöffnet hatte, durften auch wir hinein und hatten so die Ausstellung fast für uns alleine. Es war keine übliche Vorstellung. Es gab einige Artefakte aus Pompeji, etliche große Schautafeln, aber der Clou waren die virtuellen Elemente. Mithilfe von virtuellen Brillen fuhren wir durch die Straßen von Pompeji, erlebten Kämpfe im Amphitheater und wurden durch die Räume eines vornehmen Hauses geführt. Es war beeindruckend realistisch, den Gladiatoren zuzusehen, den Tigerangriff mitzuerleben (der Tiger landete fast auf meinem Schoß) und scheinbar zu fühlen, wie das Wasser für die Seeschlacht über meinem Kopf zusammenschlug. Im begehbaren virtuellen Raum eröffneten sich uns die Räume der Villa. Die weißen Büsten, die uns umschwebten, waren Symbole für die anderen Besucher, um Kollisionen vermeiden zu können. In einem weiteren Raum wurde ein Film auf drei der Wände projiziert: Pompeji als vollständiges Gesamtbild und dann Pompeji während der Zerstörung durch den Vesuv, komprimiert auf eine halbe Stunde. Es gab etliche nette Details, wie z.B. Eidechsen, die über die Wände huschten oder Fische, die im Bach schwammen.

Es war ein langer Tag, der uns hungrig und durstig machte. Das fand Abhilfe in einer Pizzeria vor dem Bahnhof von Duisburg. Schönes Ambiente, leckeres Essen, wir waren alle sehr zufrieden. Das waren wir auch mit unserem Entschluss, nach Oberhausen zu fahren. Es war ein schöner Tag!

Elke Hochheimer