Scones (britisches Gebäck)
Aus dem Netzwerktreffen am 22.01.2020 im 55plus Netzwerk Wickrath.
Geschichte über englische Scones
Bereits zum vierten Mal hat unsere Kochgruppe nun schon - jeweils zum Jahreswechsel - Scones zum Netzwerktreffen serviert.
Wir wissen schon, Scones sind im Grunde kleine, weiche Brötchen, die meistens mit Rosinen gebacken werden.
Da den meisten aber die Geschichte der Scones eher unbekannt ist, hat Egon Thomaßen (Ltg. der Kochgruppe 'Schmecklecker') etwas recherchiert und vor der Buffeteröffnung einen kleinen Vortrag gehalten:
Woher kommen eigentlich die 'Scones' und woher kommt der Name ?
Allgemein heißt es, Scones kommen aus England und sind ein Teegebäck.
Aber der Name kommt ursprünglich aus den Niederlanden von 'Schoonbrood' (dt.: Schönbrot - Brot aus feinem Mehl) und die Anfänge der Scones haben Ihren Ursprung auch nicht in England sondern in Schottland.
Wir erfuhren, dass es Scones schon etwa im Jahr 1500 in Schottland gab und dass die Scones zur dieser Zeit noch mit Hafer in der Pfanne hergestellt wurden.
Erst sehr viel später, etwa so um 1840, hat man den Einzug der Scones in England der Lady Anna Maria Stanhope (Herzogin von Bedford) zu verdanken.
Und das kam so:
Laut Überlieferung verspürte die Lady zwischen Mittag- und Abendessen meist einen ziemlichen Hunger. Sie bat ihre Bediensteten, ihr Tee mit Gebäck und Butter zu servieren. Das gefiel ihr so gut, dass sie es mit Freunden wiederholte und irgendwann war der Afternoon Tea, das Social-Event schlechthin, geboren.
Später, so ab 1880, machten sich die Damen der feinen Gesellschaft extra schick, um Tee und Scones zwischen vier und fünf Uhr am Nachmittag zu genießen.
In den Grafschaften Cornwall und vor allem Devon, an der Südspitze Englands, wird der sogenannte Afternoon Tea besonders zelebriert.
Wie sieht der perfekte Scone aus?
Der Original-Scone von damals war zwar rund, aber ziemlich flach und deutlich größer als heute, wurde in einer Pfanne zubereitet und vor dem Servieren nochmal in Dreiecke geschnitten.
Erst als das Backpulver seinen Einzug in die britischen Küchen fand, wurde aus dem flachen ein hoher Scone, der dann auch nicht mehr in der Pfanne sondern im Ofen gebacken wurde.
Und wie werden die Scones gegessen?
Der England-Liebhaber weiß, die erstmal neutral schmeckenden Scones werden immer mit der typisch englischen Clotted Cream ('Klümpchen-Creme') – einem dicken Rahm aus roher Kuhmilch – und Marmelade gegessen.
Die Engländer aus den Grafschaften Cornwell und Devon streiten sich aber schon ewig darüber:
Was kommt denn nun zuerst? Kommt zuerst die Creme oder die Marmelade auf das Brötchen?
Während man in Devon die Scones klassisch zuerst mit Clotted Cream und dann mit Marmelade bestreicht, ist es in Cornwall genau anders herum.
Als Zugabe zu den Scones gab es bei unserem Netzwerktreffen eine Mischung aus Créme Fraîche und Mascarpone (anstatt Clotted Creme - das schmeckt genauso gut) und verschiedene selbst hergestellte Marmeladen sowie original engl. Tee (beides Spenden von unseren Netzwerkern – vielen Dank).
Nach der Eröffnung des Buffets wurde dann fleißig ausprobiert, wie es uns denn am besten schmeckt.
Die wichtige Frage, ob die Mehrheit zuerst die Marmelade oder die Creme aufgetragen hat und ob zuerst der Tee oder die Milch in die Tasse gefüllt wurde, können wir aufgrund des großen eigenen Appetits leider immer noch nicht beantworten.
Vortrag von Egon Thomaßen zum Netzwerktreffen am 22.01.2020 / Redakt. Bearbeitung: Bernd Fäuster