Kevelaer

Besuch in Kevelaer

   01. Oktober 2019

Ein Städtchen, nicht nur für Wallfahrer

In wahrhaft strömendem Regen wartete unsere Gruppe auf den Zug Richtung Kevelaer, wobei unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde. Nasskalte Böen, keinerlei Unter­stell­mög­lich­keit und die erheblich verspätete Bahn - eine echte Heraus­for­der­ung für alle.

In Kevelaer angekommen hatte der Regen nahezu aufgehört, und wir nutz­ten die Zeit für eine erste Er­kun­dungs­tour rund um das aufwändig ge­stal­te­te Priesterhaus. Ein Ker­zchen für die Kranken der Städte­tou­ren-Grup­pe wurde auch sogleich an­ge­zün­det.

Pünktlich um 12 Uhr mittags wurden wir in den feudalen Speise­saal des Prie­ster­hau­ses eingelassen, wo man uns in mit einem sehr schmack­haf­ten und reich­hal­tigen 3-Gang-Menü be­kös­tig­te.

Frisch gestärkt zogen wir wieder los. Die einen wünschten sich Shopping­bummel und ein gut geheiztes Café. Andere hatten ein paar Be­sich­ti­gun­gen im Sinn. Und wieder andere ließen die Ge­scheh­nisse einfach auf sich zu kommen. Da wir einen festen Ab­fahrt­zeit­punkt vereinbart hatten, konnte Jede(r) nach Gut­dünken den Nach­mit­tag gestalten, im Wissen, dass wir uns spätestens am Bahn­hof treffen würden.

Die berühmte Gnaden­ka­pel­le und die überreich mit meter­langen Kerzen und Plaketten bestückte, älteste Wall­fahrts­kir­che Kevelaers, nämlich die Ker­zen­ka­pel­le, waren unbedingt einen Besuch wert. Die große Basilika mit den unglaublich schönen Aus­malungen hat jedoch am meisten beein­druckt. Wenn man seinen Blick auf diese detail­reichen Ma­le­reien und Orna­mente richtet, kommt man unwill­kürlich innerlich zur Ruhe, denn die über­bor­dende Farb­ge­bung ist intensiv und doch zart in ihrer Anmutung.

Zu einem richtigen Wall­fahrts­tag gehört sicherlich auch der Gang über die große Kreuz­weg­anlage. Aufgrund des üblen Wetters und unseres bereits arg durch­nässten Zustands haben wir uns jedoch dagegen entschieden.

Ein richtiger Glücks­tref­fer war der spontane Besuch des Nie­der­rhei­ni­schen Museums, welches etwas versteckt in einer zau­ber­haf­ten Sei­ten­straße liegt.
Wie an den zahlreichen Fotos zu sehen, könnte man hier stundenlang verweilen und immer wieder andere interessante Kleinigkeiten entdecken.
Von Kinderspielzeug, Miniaturen, Keramik, Glas, Devotionalien und gänzlich aus­ge­stat­teten Hand­werker- und Verkaufs­räumen bis hin zur Acker­bürger­wohnung und kom­plet­tem Friseur­salon sowie Zahn­arzt­praxis samt martialisch anmutenden Gerät­schaf­ten ... sehr liebevoll zu­sam­men­ge­tragen und ein Fest für die Augen!

Nach so vielen Erlebnissen war eine kleine Stärkung im freundlichen Café des Museums nötig, bevor wir uns vom netten Wall­fahrts­städt­chen Kevelaer ver­ab­schie­de­ten.

Claudia Eißing