Notfalldose
Und da war noch …
... die Sache mit der Notfalldose
Ein Beitrag unserer Kolumnistin C. Eißing
Wir stellen uns folgende Szene aus dem wahren Leben vor:
Ein älterer Mensch lebt allein und stürzt unglücklich in seiner Wohnung. Unter Schmerzen und mit großer Mühe schleppt er sich zum Telefon und ruft die 112.
Die Rettungskräfte sind rasch an Ort und Stelle, um zu helfen. Alles klappt reibungslos und wie am Schnürchen. Und dann ... die üblichen Fragen:
Gibt es bereits Vorerkrankungen?
Welche Medikamente werden eingenommen?
Wer soll benachrichtigt werden?
Nahezu jeder Verletzte, der unter Stress steht, ist mit einer solchen Notfall-Situation einfach überfordert. Das ist völlig verständlich und normal.
ABER: Informationen über den Gesundheitszustand und andere Details sind im akuten Fall enorm wichtig!
Schnelle und praktische HILFE gibt es in Form einer kleinen grünen Plastikdose, die mit den wichtigsten Daten gefüllt im Kühlschrank lagert und immer griffbereit ist. Warum im Kühlschrank? Es muss doch nichts frisch gehalten werden. Nein, aber jeder Haushalt hat einen Kühlschrank, der auch von Helfern rasch gefunden wird. Als zusätzlichen Hinweis einen Notfall-Aufkleber an die Innenseite der Haustür, den anderen am Kühlschrank befestigen – das unterstützt die Rettungskräfte und spart wertvolle Zeit.
Bereits vor 1,5 Jahren wurde diese Notfalldose in Nordrhein-Westfalen auf Initiative des dortigen Landesseniorenrates eingeführt, und dieses Konzept hat sich inzwischen bundesweit bewährt, denn es ist denkbar einfach und praktisch umsetzbar.
Was gehört hinein?
Wichtige Dokumente wie Covid-Impfpass, Medikamentenplan, Zusammenfassung der Vorerkrankungen, Patientenverfügung. Dazu Kontaktdaten von Angehörigen und Hinweise auf Nachbarn, die im Ernstfall die Katze füttern und den Hund versorgen.
Nicht nur betagte Menschen sollten eine solche Notfalldose nutzen, sondern auch Menschen mit schweren Erkrankungen; denken wir z.B. an Diabetiker, Epileptiker, Patienten mit Drehschwindel usw. usw.
Laut RP online vom 29.04.2020 sind jedoch die Notfalldosen leider in deutlich weniger als 10% der Mönchengladbacher Haushalte vorhanden, was auch vom Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Mönchengladbach sehr bedauert wurde.
DARUM: Viel zu wenig beworben und zur Zeit kostenlos im Gebäude der Stadtverwaltung, Fliethstraße 86-88 zu bekommen (bislang knapp 4 Euro in der Apotheke) ... die Notfalldose als möglicher Lebensretter aus dem Kühlschrank.