Rheindahlen
Rundgang durch Rheindahlen
31. März 2023
Der gut 3stündige Rundgang durch Rheindahlen öffnete uns manches Mal die Augen, denn so hatten wir das Örtchen noch nie gesehen. Dank Elke Hochheimer, die eine Fülle an interessanten Informationen zusammengetragen hatte, erfuhren wir manch Kurioses, Wissenswertes und Erstaunliches.
Wir starteten am Netto-Parkplatz gleich neben dem kleinen Bahnhof, der früher ein wichtiger Knotenpunkt des Handels mit landwirtschaftlichen Produkten war, und gingen entlang der Broicherstraße zum ehemaligen Dithey-Gelände, dessen Ausmaße mit eigenem Gleisanschluss und riesiger Dampfmaschine man sich heute kaum vorstellen kann.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich das sogenannte Negerviertel, ein ehemaliger sozialer Brennpunkt, in dem viele Dilthey-Arbeiter in ärmlichen Behausungen untergebracht waren.
Dann gingen wir zurück und durch den Nicodem-Park (ehemaliger Bürgermeister von Rheindahlen von 1857 bis 1869) mit einem Ehrenmal für Tote und Verwundete des 2.Weltkriegs.
Es war nicht weit bis zum jüdischen Friedhof, dessen Tor für uns geöffnet wurde, so dass wir die verbliebenen Grabsteine der ehemaligen kleinen jüdischen Gemeinde Rheindahlens anschauen konnten.
Der hübsche Gasthof zur Alten Post war bis 1930 ein Postamt und steht unter Denkmalschutz.
Gegenüber befindet sich das ehemals nationalsozialistische Kraftfahrkorps, spätere Nutzung durch englische Streitkräfte und heute das Zentrum Kraftfahrtwesen der Bundeswehr.
Dann erfuhren wir etwas über den notwendigen Umbau der Gladbacher Straße und den Kreisel mit Steinzeittor, quasi gegenüber dem Haus Schwellenbach, einer alten Wirtschaft mit Fensterausschank.
Auf der anderen Straßenseite zeigt eine rote Pflastermarkierung die Lage des ehemaligen Mühlentors an, nach welchem die Straße heute benannt ist.
Außerdem sahen wir eine Bügelbahn an der Renne mit sehr schönen Mauer-Malereien und natürlich den überdimensionierten Faustkeil als Hinweis auf steinzeitliche Funde in der alten Lehmziegelei.
Es wurde Zeit für eine kleine Pause, die wir mit herrlicher Orgelbegleitung in der Kirche St.Helena verbringen durften.
Danach wartete schon der Kappesbuur auf uns, gleich am Anfang der Beecker Straße mit ihren vielfältigen Geschäften und Restaurants, aber natürlich auch mit einer der zahlreichen Schnapsbrennereien Rheindahlens, von denen die meisten Teilnehmer eine Kostprobe des „Eisenbahners“ zum Aufwärmen genossen.
Weiter ging es zur St.Peter-Straße mit einem Teil der alten Stadtmauer und den kleinen hübschen Häuschen, die unter Denkmalschutz stehen.
Am Wickrather Tor mit der grausigen Geschichte über einen verheerenden Brand, einem alten Hexenhaus und drastischen Folterungen näherten wir uns dem Ende des ausführlichen und interessanten Rundgangs.
Trotz Regen und Starkwind haben wir keine Minute bedauert und fröhlich bis zum Schluss ausgeharrt, denn wir wussten, dass im Café Herzlich ein großer Tisch für uns alle reserviert war.
Schön war’s!