Rosengart Museum

Die Fahrt in eine unglaubliche Ge­schich­te

Als unsere Gruppe das idyllisch gelegene, alte Gehöft erreichte, er­war­te­ten wir ein paar nette und auf­po­lier­te Oldtimer zu sehen. Doch was uns dort tatsächlich präsentiert wurde, übertraf in jeglicher Hinsicht unsere Vor­stel­lun­gen.

Wir befanden uns mitten im Lebenswerk von Karl-Heinz Bonk, der all seine Ener­gie und Zeit darin investiert hat die unglaubliche Er­folgs­ge­schich­te des fran­zö­si­schen Au­to­bau­ers und späteren naiven Malers Lucien Rosengart (1881-1976) für die Nachwelt zu erhalten.
Renault, Citroen, Peugeot … Jede(r) kennt diese Au­to­mar­ken. Doch wer hat jemals von Lucien Rosengart und seinen bahn­bre­chen­den Er­fin­dun­gen und Patenten gehört?

Die faszinierende Geschichte dieses ge­ni­a­len Mannes, den die Welt nahezu ver­ges­sen hat, wurde uns de­tail­liert ver­an­schau­licht vom Oldtimer-Be­geis­ter­ten Herrn Bonk, der sozusagen alles ge­sam­melt hat, was er über Rosen­gart finden und re­cher­chie­ren konnte. Diese welt­weit ein­ma­lige Samm­lung wird seit 1972 der Öf­fent­lich­keit prä­sen­tiert und weiter ver­voll­stän­digt.

Hier finden sich das kom­plet­te Archiv der Rosen­gart-Wer­ke, mo­to­ri­sier­te Fahr­rä­der, Lampen, Plakate, Pokale, Aus­zeich­nungs­pla­ket­ten, Boots­mo­to­ren, Spiel­zeug, tau­sen­der­lei Krims­krams und nicht zuletzt ca. 30 herr­lich res­tau­rier­te Fahr­zeuge, die das Herz jedes echten Oldti­mer-Freun­des jubeln lassen.
Zum Abschluss kamen wir noch in den Ge­nuss einer rie­si­gen, loch­kar­ten­be­trie­be­nen Mu­sik­an­lage mit be­weg­li­chen In­stru­men­ten.
Das muss man einfach erlebt haben!

Nach einer guten und vor allem heißen Tasse Kaffee oder Tee im ersten Stock des ungeheizten Museums brachen wir auf, um uns das Städtchen Alt-Kaster anzusehen.

Die Stadttore, die Burgruine, der Markt­platz mit den alten Giebel- und Fach­werk­häu­sern und na­tür­lich die Stadt­mau­er mit den Wehr­tür­men boten uns das komplette Bild einer mit­tel­al­ter­li­chen Stadt. Unser Rundgang führte uns auch an den beiden noch intakten alten Was­ser­pumpen und der Erft vorbei.

Am meisten beeindruckte, dass es sich hier nicht nur um eine Ansammlung his­to­ri­scher Ge­bäude handelt, sondern dass dieser Ort nach wie vor bewohnt und somit belebt ist.

Claudia Eißing