Schloss Rheydt
Besuch der Ausstellung im Museum Schloss Rheydt:
'Teutscher Reis und Peper van Indien'
28. November 2018
Nur genau eine Handvoll Frauen fanden sich am besagten Mittwoch Vormittag an der Kasse von Schloss Rheydt ein, um die Ausstellung zum Ursprung unserer Nahrung zu besuchen. Gewürze sind es ja, die den einzelnen Speisen ihre individuelle Note geben. Eine afghanische Hausfrau wird aus Rindfleisch und Bohnen ein ganz anderes Gericht zaubern als eine deutsche Köchin.
Direkt am Anfang des ersten Ausstellungsraums zeigte uns eine Weltkarte, dass der allergrößte Teil unserer Lebensmittel und Gewürze nicht aus Mitteleuropa stammt, sondern hauptsächlich aus Asien oder Südamerika zu uns kam. Die Entdeckung der Welt in der Renaissance war auch eine Entdeckung der Bestandteile fremder Nahrung. Birnen, Äpfel, Rettich, Kohl, Kartoffeln etc. etc. – alles Fremdlinge zunächst in der Küche unserer Vorfahren.
Da drängte sich uns die Frage auf, was diese unsere Vorfahren denn früher gegessen hatten, wenn selbst die gebräuchlichsten Gemüsesorten einfach nicht verfügbar waren. Sogar unser Getreide wurde erst vor rund 5000 Jahren importiert, was dann Breie und Brot ermöglichte. Eine Antwort auf unsere Frage haben wir in der Ausstellung nicht gefunden. Sie besteht im Wesentlichen aus (sehr schönen) alten Stichen von Küchenpflanzen und einer Legende, wann diese Pflanzen zu uns kamen.
Im zweiten Raum kann man etliche Stiche und Zeichnungen des Rheydter Künstlers Johann Wilhelm Preyer und seiner Tochter Emilie bewundern. Ansehnlich, aber für jemanden, der Informationen darüber erwartet, wie z.B. der Pfeffer nach Europa kam, wie der Handel mit Gewürzen die Welt veränderte, war es etwas enttäuschend.
Wir haben uns trotzdem gut amüsiert, und schlossen unseren Vormittag mit einem erquicklichen Besuch des Restaurants Purino ab.
Claudia Eißing