Vogelzählung

Vogelzählung

Und da war noch …

... die Sache mit der Vogel­zäh­lung

Ein Beitrag unserer Kolumnistin C. Eißing

Der NABU veranstaltet seit nunmehr 17 Jahren immer am zweiten Mai-Wo­chen­en­de die sogenannte 'Stunde der Gartenvögel'. Dabei können Na­tur­lieb­ha­ber und *innen viele Vögel be­ob­ach­ten und mit Hilfe von Bildern genau bestimmen, an einer bun­des­wei­ten Aktion teilnehmen und mit ein bisschen Glück sogar tolle Prei­se gewinnen. Im vergangenen Jahr nah­men erstmals mehr als 150.000 Vo­gel­freun­d*innen teil. Das ist phan­tas­tisch!

Und wie schon sehr oft, so war ich auch in diesem Jahr am 13. Mai dabei.
Ich saß also morgens in aller Herr­gotts­frü­he beim stets gut gefüllten Vo­gel­haus, eingemummelt in eine re­gen­dich­te Decke, Fernglas und Ther­mos­fla­sche in Griffnähe, den No­tiz­block in den Händen, kurz­um bes­tens vor­be­rei­tet, auf dem Bal­kon in­mit­ten von me­lo­di­ö­sem Vo­gel­ge­zwit­scher.
Und wartete. Und wartete. Endlich eine Blaumeise. Und noch eine.
Aha, sie füttern bereits. Und die Amsel, die ich bislang nur gehört hatte.
Das fing sehr gut an.
Und dann kam er, der Tauberich.
Platzierte sich eindringlich gurrend und dickbäuchig auf dem Vogelhaus und sorgte dafür, dass sich kein anderes Wesen mehr herantraute.
Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Tauben. Gleichgültig ob Turtel-, Ringel-, Felsentauben, sogar Straßen­tau­ben haben ein Lebensrecht. Aber nicht aus­ge­rech­net jetzt und hier!
Doch was war das? Ein rasches Huschen, ein zartes Hüpfen. Da, auf dem Balkonsims bewegte sich niemand Geringeres als der Vogel des Jahres 2021.
Ein hübsches, aufgeregt wippendes Rotkehlchen.
Als nach ein paar Minuten heftiger Regen begann und meiner Beobachtung ein jähes Ende setzte, spürte ich den­noch ein Gefühl der Zu­frie­den­heit.
Auch ein kleiner Misserfolg kann großes Glück bedeuten.

Und so funktioniert es:
Man zählt eine Stunde lang Vögel (egal ob im Garten, vom Balkon aus oder im Park) und notiert die höchste Anzahl von jeder Art, die man gleichzeitig sieht. So werden Vögel, die wegflattern und wiederkommen, nicht doppelt gezählt. Dann nutzt man das Online - Mel­de­for­mu­lar und ab geht die Post!

Wozu braucht der NABU diese Daten?
Das wichtigste Ergebnis ist für jede Art die Zahl der durch­schnitt­lich be­obach­te­ten Vögel. Diese kann mit an­de­ren Arten, zwischen ver­schie­de­nen Re­gi­o­nen und – besonders spannend – über eine längere Zeitreihe hin­weg ver­gli­chen werden. So lassen sich Trends zur Häufigkeit der Arten im Siedlungsraum erkennen. Diese und viele weitere Details zur 'Stunde der Gartenvögel' hat der NABU auf der interessanten Website veröffentlicht: www.nabu.de

Ach ja, es gibt natürlich auch eine Stunde der Wintervögel.
Vom 06. bis 09. Januar 2022 heißt es dann wieder:
Vögel beobachten und zählen.
Ich bin dabei – wer noch?

Unsere Kolumnistin

Claudia Eißing


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